Hoelderlin
Bilder an die Natur
Fragmente auf losen Blaettern
Hier hauptsaechlich aus dem Hyperion
Um die Kunst schwingen zu lassen, lade ich den Zufall ein, in die Natur der Bilder.
Lose Blaetter im Studio werden zu einer Art von Bewusstseinsfallen, mit der sich das Dasein mich und mein Tun unscheinbar und unbedingt verfangen. So faengt es an. Ich suche nichts. Worte bilden sich, aus der Erinnerung, der Rezitation und Abschrift, im stillen Lesen.
Das, was in mir nachklingt, mich anregt und schliesslich ausdringt, ist was sich auf den Blaettern zeigt.
Die entstehenden, werdenden Arbeiten, werden in einem zweiten Schritt im Scanner mechanisch abgelichtet, und diese Impulse dann direkt im dritten Schritt digital transformiert - in einem dynamischen Prozess geht das ueber die Zeit oft mehrfach hin und her.
Was dabei schliesslich herauskommt, ist zwar bedingt voraussehbar, die Maschine ist zwar nicht kreativ aber immer fuer eine Ueberraschung gut.
Diese Ueberraschung, und die Neugier darauf, was werden kann, was ohne meine Kontrolle moeglich ist, was sich ergibt, wie mich meine Kunst so oder auch so immer wieder neu ueberraschen kann, wenn ich sie nur lasse, beruehrt mich und treibt unerdenkliches, umerfassbares, unerahnbares in mir an.
So ist auch das Leben ein bestimmter und unbestimmter dynamischer Prozess.
Die Praxis der Kunst weist darauf hin.
Nur wenn ich mich der Kunst ergebe, ergibt sich natuerlich Kunst.
"Es gibt ein Vergessen allen Daseins, ein Verstummen unseres Wesens, wo uns ist, als haetten wir alles gefunden"
Hoelderlin, aus Hyperion